Reiner und ich haben unseren 30. Hochzeitstag am 1. April mit der ganzen Familie auf dem Prayer Mountain von Vision for Africa (Maria Prean) verbracht. Es war sehr schön. Wir sind unendlich dankbar, an einem so wunderschönen Fleckchen Erde mitten im Willen Gottes leben und wirken zu dürfen.
Diesen Newsletter schreibe ich in der Gefängniszelle der Einwanderungsbehörde in Kampala. 6 Leute von der Immigration, 2 bewaffnete Polizisten inklusive, haben uns am 29. Mai 2025 genötigt, mit ihnen nach Kampala zu fahren. Der offizielle Aufhänger war eine nicht vorhandene Arbeitserlaubnis. Der wahre Grund war, dass der ehemalige Eigentümer des Lighthouses, Mr. Harinda Pal Singh, das Recht in die eigenen Hände nehmen will und uns des Landes verweisen möchte.
In Kampala angekommen, wurde ich, Hildegard, in eine Einzelzelle gesperrt, Reiner teilte sich mit 15 anderen Männern ein Zimmer mit 10 Betten sowie einem kleinen Vorraum, in dem er auf dem Fliesenboden geschlafen hat. Alle Leute aus 14 afrikanischen Ländern hatten entweder ein Visa- oder ein Arbeitserlaubnis-Problem. Wir wurden wie Kriminelle behandelt.

Was mich wirklich erstaunte und begeisterte, war der Umgang der eingesperrten maximal 22 Männer untereinander. Am 3. Tag kamen Freunde und brachten uns Wasser, Snacks und eine Bibel. Ich war sehr glücklich und habe fortan stundenlang in der Bibel gelesen. Wir durften einmal unsere Anwältin anrufen und haben sie entsprechend informiert. Sie war sicher, dass wir in wenigen Tagen wieder freigelassen würden.
Glücklicherweise hat Apostle Grace, unser Pastor, einen guten Mitarbeiter, der im Statehouse arbeitet. Er besuchte uns und versicherte uns, dass er mit dem Innenminister diese Angelegenheit regeln könne. Es verzögerte sich, es gab Feiertage, und am Wochenende passiert auch nichts. Diese Ungewissheit war schwer zu ertragen.
Wir haben gefühlt, dass viele Menschen für uns gebetet haben. Wir waren auch sehr beruhigt, dass unsere Söhne Isaac und Edson umgehend die Leitung zu Hause übernommen haben. Alles lief weiter: Outreach bei den Alten, unsere Schule, Lighthouse. Das war sehr beruhigend.
2 Tage, nachdem wir eingesperrt wurden, bekamen wir Besuch von unserer Freundin Elke aus Deutschland. Douglas aus den USA, ein Freund, der uns eigentlich nur wenige Tage besuchen wollte, übernahm automatisch unsere Gastgeberrolle. Gott ist ein perfekter Netzwerker. Elke ist nach 4 Wochen jetzt wieder nach Hause geflogen und hat uns keine Sekunde gesehen. Sie fühlt sich gesegnet und reich beschenkt. DANKE, JESUS.
Am Freitag, dem 13.06.2025, rief uns eine Beamtin zu sich und sagte uns, dass wir am selben Abend ausgeflogen werden. Wir waren total geschockt und sagten ihr, dass wir Kinder, einen großen Haushalt, verschiedene Aktivitäten haben. Sie erlaubte einem von uns, nach Hause gefahren zu werden, um ein paar Sachen zu packen. Ich, Hildegard, war diejenige, die wieder von zwei bewaffneten Polizisten und einer Beamtin plus Fahrer nach Buyala gebracht wurde.
Dort angekommen, hatte ich 15 Minuten Zeit, um 2 Koffer zu packen. Die Polizisten folgten mir auf Schritt und Tritt. Angella, unsere Maid, half mir weinend. Die Kinder hatten sie weggebracht, weil sie ihnen den Anblick von bewaffneten Polizisten mit ihrer Mama ersparen wollten. Nach 10 Minuten zwangen sie mich ins Auto. Ich konnte mit niemandem sprechen und Dinge regeln.
Nach der Hiobsbotschaft am Morgen konnte ich heimlich die Anwältin anrufen und ihr mitteilen, dass wir ausgewiesen werden. Sie sagte, der Minister habe die Deportation gestoppt. Bis zum Abend ist diese Information nicht zu der Behörde vorgedrungen, und so mussten wir Uganda verlassen. Wir haben insgesamt 16 Tage im Knast verbracht.

Jetzt sind wir bei Freunden in Euskirchen untergebracht. Wir genießen es, hier zu sein, aber in unseren Herzen sind wir zu Hause in Uganda. Wir sind ständig in Verbindung mit unseren Söhnen, die alles hervorragend organisieren. Apostle Grace Lubega von Phaneroo hat uns auf dem Weg zum Flughafen versichert, dass sie hart daran arbeiten, dass wir schnellstmöglich wieder zurückkehren können. PRAISE GOD! Danke an alle, die für uns gebetet haben. Wir fühlten uns absolut getragen.