Ausgangsverbot
Dadurch, dass die Märkte und alle Geschäfte außer Lebensmittelläden und Apotheken geschlossen sind, erwarten wir eine große Hungersnot. Die Regierung hat zwar versprochen, in den Slums Lebensmittel zu verteilen, aber bisher konnten sie sich noch nicht einigen, wie das organisatorisch geregelt werden soll. Seit einer Woche haben Hunderte von Familien nichts mehr zu essen. Die meisten haben zu lange gewartet, bis sie aufs Land zu Familienangehörigen gefahren sind, die ihre Lebensmittel selbst anbauen. Seit einer Woche ist Reiseverbot jeglicher Art.
Essensverteilung
Wir haben heute einen Boda-Fahrer organisiert, der den Jugendlichen, die von SAI im Kivulu Ghetto betreut werden, Maismehl und Bohnen für eine Woche gebracht hat. Heute stand eine Frau mit einem Kind vor unserer Tür und hat gebeten, für uns arbeiten zu dürfen. Sie zieht von Haus zu Haus, um für ihre 5 Kinder etwa zu essen zu bekommen. Wir haben ihr Simon mit einer Riesentüte Lebensmittel mitgegeben und versprochen, uns auch weiter um sie zu kümmern. Das ist erst der Anfang. Im hiesigen TV sieht man weinende Mütter, die auf der Straße für sich und ihre Kinder betteln.
Vorhaben
Nächste Woche werden wir säckeweise Lebensmittel horten, um sie an Menschen, die zu uns kommen, verteilen zu können. Wir dürfen nicht selbst ins Ghetto gehen, um Essen zu verteilen. Wenn wir es doch tun würden, würden wir des Mordes angeklagt. Wir bitten, um euer Gebet und Mithilfe bei dem Kauf von Säcken Maismehl, Bohnen, Holzkohle und Reis.