Kampf ums Überleben
Die erste Hälfte des Jahres ist schon vorbei, und wir müssen leider sagen, dass der Teufel uns fest im Griff hatte. Wir fühlen uns wie Hiob, dem alles genommen wurde. Gott gestattete dem Teufel, ebenfalls die Gesundheit anzugreifen, aber nicht das Leben.
Rainers Gesundheitszustand bessert sich
Reiner wurde im März von einem Insekt (?) ins Bein gebissen, das sein Gift in den Körper gesprüht hat. Er konnte vier Wochen überhaupt nicht auftreten oder laufen, litt unsägliche Schmerzen, und wir haben den Fehler gemacht, nicht rechtzeitig genug von unserem “Dorfarzt” ins Krankenhaus nach JINJA gewechselt zu haben. Inzwischen wurde die Wunde tiefer und schmerzhafter. Jetzt, 4 Monate später, ist sie immer noch nicht ganz geschlossen. Keine Dusche in all der Zeit. Alle 2-3 Tage Fahrt ins Krankenhaus zum Reinigen und Verbinden, viele Schmerzen, weil immer wieder das alte Gewebe weggeschnitten werden musste. In dieser Zeit hatte er noch zweimal Malaria. Von der zweiten Malaria erholt er sich gerade, nachdem er anfangs die Behandlung verweigert und sie somit verschleppt hat. Mit Malaria darf man nicht spassen, weil sie sehr heimtückisch ist. Wir sind guter Dinge, dass er nächste Woche wieder am allgemeinen Leben mit seinen Aktivitäten teilnehmen kann.
Hildegards Malaria Verlauf
Ich hatte Malaria, die meine Nieren und mein Gehirn angegriffen hat. So kam ich ins Krankenhaus nach Jinja. Nachdem die Ärzte die Schwere der Erkrankung feststellten, haben sie uns aufgefordert, nach Kampala in ein Krankenhaus mit Dialyseeinrichtung zu fahren. Dorthin wurde ich dann mitten in der Nacht direkt auf die Intensivstation gebracht. Ich muss sagen, das war das Schlimmste, was ich in meinem bisherigen Leben erlebt habe. Ich war verwirrt, ich wusste nicht, was mit mir geschah, wurde an unzählige Geräte angeschlossen, Katheter wo immer sie Venen gefunden haben, z.B. in der Halsschlagader, alles sehr schmerzhaft. Neben mir, durch einen Vorhang getrennt, lag ein Mann, der stundenlang geschrien hat, Tag und Nacht. Ständig neue Spritzen, keine Ruhe, ich habe echt gedacht, ich drehe durch. Dann kam ich zur Dialyse, wonach es mir etwas besser ging. Reiner durfte mich nur selten besuchen. Ich habe nichts gegessen und getrunken, bis Reiner plötzlich mit Hühnersuppe kam, die äthiopische Freunde für mich gekocht hatten. Welch ein Segen. Ich war 8 Tage auf der Intensivstation, als Reiner eines Morgens zu mir kam und mir sagte, wir gehen heute nach Hause.
Der Glaube von Freunden bringt Hildegard nach Hause
Ich schaute ihn überrascht an, und er erzählte mir, dass er eine Bibelstelle gelesen hatte über das Gleichnis, wo Freunde einen kranken Freund in seinem Bett zu Jesus bringen wollten. Jesus war zu Gast in Petrus’ Haus und heilte Kranke. Die beiden Freunde deckten das Dach des Hauses ab und ließen das Bett des Kranken an Seilen direkt zu Jesu Füssen hinab. Jesus heilte den Kranken. Was mir bisher nicht so deutlich geworden ist, ist, dass Jesus sagte: Nicht dein Glaube hat dir geholfen, sondern der Glaube deiner Freunde. Und aufgrunddessen sagte Reiner zu mir, dass er alle unsere Freunde aktiviert hat, für mich zu glauben, dass ich geheilt bin und wir jetzt nach Hause fahren. Anfänglich hatte ich Angst, weil ich mich noch nicht gesund fühlte, aber plötzlich kam wie eine Welle göttlicher Glaube über mich und ich sagte zu ihm, ja ich bin geheilt. Wir gehen nach Hause. Die Ärzte waren schockiert. Einer nach dem anderen kam und wollte uns davon überzeugen, dass es falsch war. Wir hielten mit unserem Glauben dagegen. Letztendlich sind wir auf eigene Verantwortung und nachdem wir die horrende Rechung zahlen konnten (was für mich das grösste Wunder ist), nach Hause gefahren. Ich konnte nichts: nicht laufen, nicht selbst von der Toilette aufstehen, ich war unendlich schwach, aber Reiner und unsere Family haben mich gut versorgt. Jetzt, 4 Wochen später, bin ich wieder so einigermassen wiederhergestellt. Finanziell sind wir auf Gottes Gnade angewiesen, wobei wir sehr glücklich sind, dass wir keine wöchentliche Essensverteilung für die alten Menschen in Buyala verpasst haben. Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben, finanziell und durch Gebet. Es hat uns durchgetragen.